Familie Schmid

Drei Generationen. Ein Ort. Und die große Leidenschaft fürs Gastgeben.

Die Geschichte der Familie Schmid beginnt mit einer Reise, die von Verlust, Hoffnung und Neuanfang geprägt ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben, fanden die Großeltern – aus dem Sudetenland stammend – in Sitzenberg eine neue Heimat. Auf der Suche nach Glück und Boden unter den Füßen entdeckten sie das heutige Gasthaus Schmid. Möglich gemacht wurde der Kauf durch eine Leibrente – ein Vertrag, bei dem der Kaufpreis nicht auf einmal gezahlt, sondern in Form lebenslanger, monatlicher Leistungen an den Vorbesitzer erbracht wird. Eine damals oft gewählte Lösung, die es auch der Familie Schmid ermöglichte, sich ein neues Zuhause aufzubauen.

Johann Schmid, der Großvater, begann mit einer kleinen Fleischerei und dem angeschlossenen Wirtshaus. Gemeinsam mit seiner Frau Agnes legte er den Grundstein für das, was heute in dritter Generation weiterlebt. Mit Fleiß, Herzlichkeit und einem ausgeprägten Gespür für Qualität entstand ein Ort, an dem Menschen sich willkommen fühlten. Als später ein Trakt mit Gästezimmern dazugebaut und das Haus aufgestockt wurde, begann die Sommerfrische in Sitzenberg – und deutsche Urlaubsgäste fanden ihren Platz am See und im Gasthof.

Was blieb, war nicht nur die Erinnerung an gutes Essen, sondern an Begegnungen, die sich wie Zuhause anfühlten. Die Gastfreundschaft der Wirtsleute Agnes und Johann wurde über die Gemeindegrenzen hinaus geschätzt – ehrlich, bodenständig, herzlich.

In der zweiten Generation übernahm Johann Schmid sen. den Betrieb – ein Mann mit großem Pflichtbewusstsein und Weitsicht. Unter seiner Leitung wurde der damalige Festsaal modernisiert, der heute als „Pop-up by Schmid“ ein lebendiger Treffpunkt ist. Die Gästezimmer wurden mit eigenen Bädern ausgestattet, der Speisesaal zum Frühstücksraum umgestaltet – stets mit dem Ziel, den Betrieb auf das nächste Niveau zu heben. Sein Leitsatz war klar: „Wer nicht in die Zukunft investiert, bleibt stehen.“

Er arbeitete leise, aber beharrlich – nicht aus Eigennutz, sondern aus Achtung vor dem Werk seiner Eltern und im Vertrauen darauf, dass das, was mit Liebe geführt wird, auch Zukunft hat.

Mit dem Eintritt in die dritte Generation hat sich Mathias Schmid bewusst entschieden, Verantwortung zu übernehmen – aber auf seine eigene Weise. Zwei Mal ist er den Jakobsweg gegangen – beim zweiten Mal gemeinsam mit seinem Vater die letzten 120 Kilometer. Es war eine Reise der Klärung, fern vom Alltag, aber ganz nah an der Entscheidung, ob und wie dieser Betrieb weitergeführt werden soll. Und sie führte zur Antwort: Ja – mit Vision, mit Respekt, und mit neuen Ideen.

Ein zentraler Impuls auf diesem Weg kam von seiner Lebensgefährtin Alena. Sie war es, die ihn ermutigte, nicht nur den Betrieb zu übernehmen, sondern ihn auch so zu gestalten, wie es seiner Haltung und seinen Werten entspricht. Sie unterstützte ihn nicht nur emotional, sondern auch fachlich – mit Weitblick, Struktur und dem Mut, groß zu denken.

Gemeinsam entwickelten die beiden einen fundierten Businessplan, mit dem sie schließlich auch die Unterstützung der Sparkasse Herzogenburg-Neulengbach erhielten. Heute arbeiten sie Hand in Hand an der digitalen und organisatorischen Weiterentwicklung des Hauses. Im Zentrum steht dabei nicht nur die Erfahrung der Gäste, sondern auch die Kultur im Team: ein Ort, an dem Menschen gerne arbeiten, weil sie sich gesehen fühlen und Teil von etwas Echtem sind.

Am 01.01.2025 wurde die Schmid1954 GmbH gegründet – und mit ihr ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der gesamte Restaurant- und Barbereich wurde umfassend renoviert – von der Küche über Kühlung und Schanktechnik bis zu den digitalen Prozessen.

Die neue Ausrichtung ist klar: Schmid1954 verbindet gelebte Gastfreundschaft mit moderner Effizienz, echter Haltung und einem tiefen Respekt vor der Vergangenheit. Hier geht es nicht um Trends – sondern um ein Bewusstsein dafür, was Menschen brauchen, wenn sie rasten, essen, feiern oder einfach nur ankommen wollen.

Schmid1954 ist mehr als ein Name.
Es ist eine Geschichte, die weitergeschrieben wird. Mit Erfahrung. Mit Herz. Und mit der Überzeugung, dass gute Gastgeber niemals aus der Zeit fallen.